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BRAZZEN

Tag 24

14/4/2015

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Nun hat es doch einige Zeit gedauert, bis ich die ganze Sache mit dem "auf Papier schreiben" selbst zu Papier gebracht habe. Ist verdammt anstrengend, seine Hand zu nutzen. Ohne Phone, ohne Tastatur fühlt man sich gleich als Krüppel. Dabei ist es nur eine Übungssache, denn je länger ich geschrieben habe, umso flüssiger wurde es. Hab nicht einmal viel durch streichen müssen. Bei "in die Tasten hauen" habe ich viel mehr Zeit verschwenden, weil ich schneller als ich wollte mit meinen dicken Finger daneben gegriffen hatte. Es sei, wie es sein. Mit oder ohne Phone ein Krüppel. Brazze verdammt no... noooo.... nochmal.

Gehen wir zurück auf Anfang. Tiiii... Tiiillll... Tilt. Brazze du!

Wie ich zu meinem Bett, zu meiner kleinen, bescheidenen Behausung zurück kam, tobte ich weiter wie ein Rohrspatz. Meine Aussetzer und Ticks wurden stärker, obwohl ich versuchte, was geht, mich zu beruhigen. Aber einmal süchtig, immer abhängig von dem Zeugs. Egal was es ist.

Da hörte ich auf einmal eine Stimme und dachte: 'Nein, nicht das auch noch. Reicht es nicht aus, dass ich hier schon wegen der ausfälligen Ticks hier gelandet bin? Muss ich jetzt auch noch Stimmen hören? Scheiße nochmal.'

Und schlug wild um mich. Wedeltet mit den Armen. Mein Kopf wirbelte wild umher.

"Hey, alles gut", brabbelt die Stimme. "Ruhig Brauner. Ich will dir ja nur helfen."

"Ha! Helfen willst du?"

"Ja klar", grunzte es zwischen den Ohren.

"Dann hol mich hier raus und lass mich in Ruhe. Du Stimme, du. Brazze!"

"Hey, jetzt komm mal runter", meinte die Stimme in mir, "du bist doch nicht auf den Kopf gefallen, sondern nur auf die Strasse."

"Ha! Was sagst du da? Auf die Strasse? Im Irrenhaus! Im Irrenhaus bin ich gelandet. Nichts weiter als im Irrenhaus!"

"Okay", antwortete die Stimme ruhig, "wenn Du es so siehst, dann halt im Irrenhaus. Ich wollte dir nur einen Tipp geben."

"Ach ja? Und welcher wäre das?"

"Versuch es doch mal mit Schreiben", lachte die Stimme boshaft, nein eigentlich herzhaft auf.

Aber ich war nicht mehr zu halten und schrie: "Was denkst du denn eigentlich, was ich hier die ganze Zeit machen! ICH SCHREIBE DOCH! Verfickter APFELKUCHEN! BRAZZE DU!"

"Das nennst du schreiben?", fragte die Stimme, "mach doch mal deine Augen auf. Das was du schreiben nennst, ist doch nix weiter als tippen. Tippen für einen flüchtigen Moment der im Raum des Äthers verschwindet, sobald du auf Enter oder Senden gedrückt hast. Mit schreiben meine ich: Schreiben mit der Hand. Auf Papier. Schreiben für die Ewigkeit. Wie es die grossen Dichter und Philosophen gemacht haben. Auf Papier schreiben heißt, dass es bei dir bleibt, für immer. Dein Text für dich und für andere. Schreiben auf Papier, den Text kann dir niemand mehr nehmen. Dagegn dein Getippe ist futsch, sobald es vom Bildschirm verschwunden ist."

Langsam beruhigte ich mich und ließ mich auf die Diskussion ein: "Was weißt denn du, altes Hirn? Ich hab meine Texte allesamt abgespeichert."

"Hmpf?", schnaufte die Stimme, "dann zeig sie mir doch mal."

Jetzt viel mir wieder ein, dass mein Phone abgestürzt war, keinen Saft mehr hatte: "Du Brazze, du! Das machst duch mit Absicht. Arschlo..."

"Nein, nein", beschwichtigte mich die Stimme, "das liegt mir fern. Ich wollte sie doch nur mal sehen."

'Na, das ist ja Klasse', ging es in anderen Gehirnregionen durch die Windungen. 'Da interessiert sich endlich jemand für meine Texte und dann da... Hey! Moment mal! Du bist ja nur eine Stimme in meinem Kopf. Du musst gekommen sein, als ich mit dem Schädel gegen die Mauer geprallt bin."

"Kann sein", höhnte es. "Aber kannst du mir nun die Texte zeigen?"

"Äh, nein. Nicht wirklich. Warum"?

"Nun, hättest du sie auf Papier, könntest du sie zeigen und jeder Zeit selbst in die Hand nehmen und nachschlagen."

"Das kann ich doch auch digital", entgegnete ich, musste aber nachgeben: "Wenn mein Ding hier wieder funzzt."

"Ja, ja", meinte die Stimme resigniert, "jeder Zeit einsatzbereicht. Jeder Zeit erreichbar. So ein Blödsinn. Wenn dein Speicher abstürzt, ist alles dahin. Papier kann nicht abstürzen."

"Aber brennen", hielt ich dagegen.

"Siehste", lachte die Stimme auf, "deine Aufzeichnungen können dir auf Papier Wärme geben. Sogar nützlich sein ..."

Das musste ich sacken lassen: Meine Stimme, die keiner hört ausser mir, wollte, dass ich schreibe. So richtig mit Hand, Stift und Papier schreibe.

Langsam beruhigte ich mich und verfiel in einen tiefen Schlaf.
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